Man könnte annehmen, dass für eine Assessorin, die in ihren 15 Jahren Assessoren-Tätigkeit mehr als Tausend Kandidaten zertifiziert hat, die Zertifizierungsrunden reine Routine sind.
Dennoch hat mich eine Level-D Runde Anfang dieser Woche tief beeindruckt und berührt. Es war eine Runde bei CBM in Berlin mit 13 arbeitssuchenden Akademikern. Sie haben alle die letzten drei Monate intensiv bei CBM Theorie und Praxis des Projektmanagements kennengelernt und sich auf den Abschluss „Zertifizierter PM-Fachmann/-Fachfrau“ (IMPA Level-D) vorbereitet. Selten habe ich eine so motivierte aber auch eine so so „bunte“ Teilnehmergruppe erlebt: Kunsthistoriker, Kommunikationsberater, Zukunftsforscher, Ethnologen, Sprachwissenschaftler…. Auf etwas verwundertes Nachfragen unserseits, was denn z.B. ein Kunsthistoriker oder eine Klinik-Vorstands-Assistenz mit Projektmanagement zu tun haben soll, haben uns die Teilnehmer erzählt, dass beispielsweise in den Stellenausschreibungen eines Museums oder für eine Klinik-Assistenz explizit Projektmanagement-Fähigkeiten gefordert wurden. Ja klar, heute werden von Museumsausstellungen, Messe-Events bis zu klinischen Forschungsvorhaben und vielen verschiedenen Organisationsprojekten tatsächlich diese Vorhaben als Projekte mit Projektmanagement-Methodik durchgeführt. Für uns Assessoren ist es eine hoch erfreuliche Entwicklung, dass eine gute Projektmanagement-Ausbildung offensichtlich für die Zertifikanten der Schlüssel zu dem ersehnten neuen Job sein kann!
In der Pause habe ich mich mit dem Leiter Kunden- und Projektmanagement der Geschäftsstelle Berlin, Dr. Tobias Scheucher, unterhalten. Er ist von dem Konzept voll überzeugt, denn als Kulturwissenschaftler hat er vor zwei Jahren selbst als Arbeitssuchender diese Ausbildung durchlaufen. Als dann eine Stelle frei wurde, ist er gleich bei CBM geblieben. Man konnte sein Engagement an der guten Beziehung zu „seinen“ Zertifikanten spüren. Er berichtete, dass ca. 80% der Teilnehmer innerhalb von sechs Monaten nach dem Zertifikat eine Arbeitsstelle gefunden haben. Na, wenn das kein gutes Ergebnis ist?!
CBM ist übrigens auf Umschulungen und PM-Schulung spezialisiert. Die Qualifizierung und Zertifizierung der Kandidaten wird von der Job-Agentur bezahlt. Wie gut, dass alle Kandidaten (m/w) bestanden haben!
Hurra, mein Blog wird doch gelesen!?
Allerdings werden Kommentare dazu eher verbal weiter gegeben.
Es ist vielleicht ungewöhnlich, einen Kommentar zu eigenem Blog zu schreiben. Dennoch tue ich es hier aus folgendem Grund: Heute hat mich telefonisch eine Nachricht über den Unmut einiger „Wettbewerber“ von CBM über meine positive „Berichtserstattung“ erreicht und die Mutmaßung, ob ich dafür Honorar bekäme….
Schade, dass dieser Unmut hier nicht als Kommentar eingegeben wurde, dann könnte ich vielleicht direkter antworten.
Dieser Blog besteht aus meinen persönlichen PM-Geschichten – Ereignissen, die mich persönlich beeindruckt oder berührt haben. Was ich hier schreibe, ist meine persönliche Meinung die nur mit meiner Leidenschaft für Projektmanagement verknüpft ist (das ist eigentlich auch der Sinn von Blogging, oder?) und nein, er wurde weder in Auftrag gegeben noch bezahlt.
Als ich diese Reaktion heute meinem Mann erzählt habe, hatte er nur den Kopf geschüttelt. Seine eher rhetorisch gestellte Frage gebe ich hier wörtlich wieder:
„Kann man den heute nicht mehr seine eigene Meinung haben, ohne dafür Geld zu kassieren?“
Hallo Frau Bartsch-Beuerlein
selbstverständlich wird Ihr Blog gelesen, zumindest von mir 🙂
Ihr Mann hat absolut recht und den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen….ich kann dem nur zustimmen undhabe auch ähnlilche Erfahrungen gemacht. Schade und zugleich traurig …eigentlich
Einfach weiter machen und keinesfalls beeindrucken lassen . So halte ich es zumindest und ich weiss Sie werden dies auch tun 🙂
Viele Grüße aus dem Norden
Danke!
Liebe Sandra,
dein Artikel hat mir das Herz gewärmt – schön, dass bei diesem CBM-Kurs offensichtlich Projektmanagement mit Verstand und Herzblut gelehrt und gelernt wurde.
Und damit auch gleich zu deinem Kommentar: Haben wir denn nichts dringenderes zu tun, als eifersüchtig das Netz zu überwachen, ob irgendwo ein Konkurrent von uns durch Dritte gelobt wird? Haben wir solche Angst, dass so etwas unsere Geschäftsgrundlage gefährden könnte?? Wenn ja, sollten wir ernsthaft darüber nachdenken, ob unser Geschäftsmodell was taugt. Insofern: Lass Dich bloß nicht durch solche Seitenhiebe irre machen! Ich freue mich für die Teilnehmer, den Veranstalter und natürlich auch Euch Assessoren, dass hier wieder ein paar Menschen sach- und fachgerecht professionelles Projektmanagement nahe gebracht wurde!
Vielen Dank für die unterstützende Worte, lieber Willi!
Ja, ich werde weiterhin PM-Geschichten sammeln und freue mich riesig über jedes ermutigende Kommentar!